
Beschreibung
Fatigue tritt sehr häufig im Verlauf einer Krebserkrankung auf. Daher ist sie auch als sogenannte „Tumorerschöpfung“ bekannt. Sie äußert sich in einem Gefühl anhaltender Müdigkeit, dauerhafter Erschöpfung und Antriebslosigkeit, dass sich nicht durch Schlaf und Erholungsphasen ausgleichen lässt. Typische Anzeichen sind z.B. verminderte Belastbarkeit und Ausdauer, vermehrtes Schlafbedürfnis (aber keine Erholung durch Schlaf), verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, nachlassendes Interesse, Antriebsmangel, Traurigkeit und Ängste (ähnlich wie bei Depression). Fatigue entsteht aufgrund der Krebserkrankung selbst, aber auch durch deren Behandlung (Chemotherapie und Strahlentherapie). Informationen zur Fatigue bei einer sehr weit fortgeschrittenen Krebserkrankung finden Sie in der Patientenleitlinie zur Palliativmedizin (2015).
Behandlung
Um Fatigue fachkundig zu diagnostizieren und zu behandeln, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit durch Ärzte, Psychologen und Psychoonkologen erforderlich. Die auftretenden seelischen, geistigen oder körperlichen Beschwerden sind nicht immer eindeutig und können auch z.B. bei einer Depression auftreten. Daher soll bei einer Fatigue bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung nach der S3-Leitlinie Palliativmedizin geprüft werden, ob die Beschwerden einer anderen Erkrankung (z.B. Depression) zuzuordnen sind oder eine andere Ursache (Infektionen, Behandlung mit Medikamenten) haben. Diese werden zunächst behandelt. Dann können zur Linderung der Beschwerden einer Fatigue Medikamente (Methylphenidat, Modafinil, Kortikosteroide) eingesetzt werden. Allerdings sollte nach der Leitlinie eine Behandlung mit Kortikosteroiden nur über einen begrenzten Zeitraum erfolgen. Als nicht-medikamentöse Verfahren sollten den Betroffenen körperliches Training (Ausdauer- und Krafttraining), Psychotherapie und Maßnahmen zum Energiemanagement angeboten werden. Weitere Informationen dazu sind in der Patientenleitlinie zur Palliativmedizin (2015) zu finden.
Betroffene sollten die Erschöpfung genau reflektieren, beschreiben und mit dem Behandlungsteam besprechen. Eine Fatigue beeinträchtigt die Lebensqualität sehr stark und es ist wichtig, sie so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln.
Therapieverfahren der integrativen Onkologie
Zur Behandlung einer Fatigue können Verfahren aus der integrativen Onkologie, z.B. traditionelle Behandlungsverfahren oder pflanzliche Heilmittel ergänzend eingesetzt werden. Zu einigen gibt es Ergebnisse aus klinischen Studien, zu anderen fundierte fachliche Erfahrung aus der Behandlungspraxis.
In klinischen Studien untersuchte Verfahren
Achtsamkeitsbasierte Verfahren, wie die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness Based Stress Reduction, MBSR) oder die achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie (Mindfullnes Based Cognitive Therapy, MBCT), werden im Rahmen der Krebstherapie zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Sie können u.a. helfen, die Beschwerden bei einem krebsbedingten Erschöpfungssyndrom (Fatigue) zu mindern. Hierfür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien. Daher können nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) achtsamkeitsbasierte Verfahren bei Fatigue angewandt werden.
Achtsamkeitsbasierte Verfahren beinhalten unter anderem Atemübungen, Meditationsübungen (z.B. Sitzmeditation, Gehmeditation) und Körperübungen (z.B. Hatha Yoga), welchen man ausgleichende und stressregulierende Wirkungen zuschreibt. Das Kernelement der Verfahren ist die bewusste, absichtsvolle und nicht wertende Lenkung der Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment.
Diese Vorgehensweise ist leicht zu erlernen und lässt sich in den Alltag integrieren, so dass sie bei wieder auftretenden Beschwerden erneut hilfreich angewendet werden kann. Achtsamkeitsbasierte Verfahren gelten als sicher.
Um diese Verfahren zu erlernen, können Patientinnen und Patienten sowohl in der Klinik als auch zu Hause passende Angebote (z.B. Kurse) bei ihrem Behandlungsteam erfragen. Wenn die Teilnahme an einem Gruppenangebot nicht möglich ist, können Online-Angebote oder Bücher genutzt werden.
Detaillierte Informationen zur Wirkweise und Wirksamkeit, Sicherheit, Gegenanzeigen, Kosten und Weiterführende Informationen finden Sie hier: Achtsamkeitsbasierte Verfahren
Weitere Informationen
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Seriösen Anbieter finden
Die Ausbildung für Lehrer der Achtsamkeitsbasierten Verfahren ist nicht standardisiert. Daher sind die Bedingungen, unter denen die Lehrer ihre Zertifikate erhalten abhängig von der jeweiligen Fortbildungs-Organisation. So variieren beispielsweise die Stunden, die Lehrer ableisten müssen um Achtsamkeitsbasierte Verfahren anleiten zu können zwischen 50 und 250.
Eine Möglichkeit, sich genauer über Lehrer und Kurse zu informieren sind integrative onkologische Kliniken oder Praxen, die Achtsamkeitsbasierte Verfahren anbieten.
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Kosten
Die Kosten für das achtwöchige Programm, welches meist zwischen 15 und 26 Übungs-Stunden umfasst, variieren zwischen 200 € und 500 €. Die Kosten sind abhängig vom Anbieter und vom Umfeld, in dem der Kurs stattfindet. In manchen Fällen sind Achtsamkeitsbasierte verfahren schon Bestandteil eines Rehabilitationsprogramms oder Teil einer Krankenhausbehandlung von Krebspatienten.
Ob eine Kostenübernahme seitens der Krankenkasse möglich ist, sollten Sie vor Beginn der Behandlung mit Ihrer Krankenkasse absprechen.
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Fragen
Diese Fragen können Sie stellen, um zu erfahren, ob ein Anbieter von Achtsamkeitsbasierten Verfahren seriös ist:
Haben Sie Erfahrungen mit Achtsamkeitsbasierten Verfahren (A.V.) bei Krebspatienten? (Erfahrungen mit A.V. bei Krebspatienten sind eine gute Voraussetzung dafür, dass der Anbieter Sie seriös behandeln kann.)
Wo bzw. in welchem Umfeld wird das Training stattfinden? (Die Räumlichkeiten sollten ein ungestörtes, entspanntes Umfeld bieten, in dem Sie sich wohlfühlen können.)
Haben Sie weitere berufliche Qualifikationen? (Häufig werden A.V. von Personen angeleitet, die beispielsweise einen psychotherapeutischen Hintergrund haben.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? (Ein Pausieren sollte jederzeit möglich sein.)
Wie viel kostet ein Kurs? (Die Preise variieren, sollten sich aber in etwa an unten genannten Kosten orientieren.)
Diese Fragen können Sie vor der ersten Sitzung eines Achtsamkeitsbasierten Verfahrens stellen:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
Benötige ich spezielle Hilfsmittel für die Übungen?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Weiterführende Informationen
Weiterführende Informationen zu Achtsamkeit finden Sie auf Onkopedia
Akupunktur kann helfen, die Beschwerden einer Fatigue zu mindern. Dafür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien. Nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) kann sowohl Akupunktur als auch Akupressur zur Behandlung von Fatigue eingesetzt werden. Die Akupressur ist eine Variante der Akupunktur, bei welcher Akupunkturpunkte mittels Fingerdruck stimuliert werden.
Bei der Behandlung von Fatigue mit Akupunktur werden feine Nadeln an bestimmten Körperpunkten eingesetzt. Dadurch soll das Gleichgewicht der Körperenergie (zwischen Aktivität und Passivität, Anspannung und Entspannung) wieder hergestellt und somit die Beschwerden einer Fatigue gemindert werden.
Die Akupunktur ist ein therapeutisches Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Sie wird durch ausgebildete Therapeutinnen und Therapeuten zur Vorbeugung oder Behandlung von Symptomen und Erkrankungen eingesetzt. Die Akupunktur selbst gilt bei fachkundiger Ausführung als sicheres und nebenwirkungsarmes Verfahren. Eine Akupressur kann in Selbstanwendung durchgeführt werden.
Patientinnen und Patienten können entsprechende Angebote für eine Akupunktur bei ihrem Behandlungsteam erfragen.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Akupunktur
Weitere Informationen
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Seriösen Anbieter finden
In vielen Ländern ist Akupunktur zum jetzigen Zeitpunkt eines der beliebtesten und am meisten verbreiteten und akzeptierten Verfahren der Komplementärmedizin. Viele Krebszentren bieten Akupunktur an.
Insgesamt sind Personen, die Akupunktur anbieten, aber sehr unterschiedlich ausgebildet und haben nicht alle ausreichend Behandlungserfahrung. Die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. teilt ihre Mitglieder ein in 1) „A-Diplom" = Grundausbildung (120 Ausbildungsstunden), 2) „Zusatzbezeichnung" (200 Ausbildungsstunden + 2-jährige Ausübung) und 3) „B-Diplom" = Vollausbildung (360 Ausbildungsstunden). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt je nach Vorkenntnissen zwischen 500 und 1.000 Ausbildungsstunden für Menschen, die Akupunkturbehandlungen anbieten möchten.
Folgende Websites bieten Suchfunktionen an, um geprüfte Akupunkteure zu finden:
Diese Fragen können Sie stellen, um zu erfahren, ob ein Anbieter von Akupunktur seriös ist:Wie viele Ausbildungsstunden umfasste Ihre Ausbildung? (Auch mit kürzeren Ausbildungen im Rahmen einer ärztlichen oder pflegerischen Fortbildung und einer längeren Anwendungserfahrung können gute Ergebnisse erzielt werden. Eine solide Akupunktur-Ausbildung umfasst jedoch mindestens 120 Ausbildungsstunden.)
Über wie viele Jahre Berufserfahrung verfügen Sie? (Je länger die Erfahrung, desto besser, gerade bei einer kürzeren Ausbildungszeit.)
Wie viel kostet eine Sitzung bei Ihnen? (Normalerweise liegen die Kosten zwischen 30 und 90 Euro.)
Können Sie mir die Behandlungsräume zeigen? (In den Behandlungsräumen sollten Sie sich gut aufgehoben fühlen. Der Raum sollte ausreichen beheizt sein und die Möglichkeit bieten, sich während der Behandlung zu entspannen.)
Falls Sie gerade in einer konventionellen Therapie sind, erzählen Sie davon und achten Sie auf die Reaktion des Akupunkteurs. Sieht er sein Angebot als Ergänzung oder möchte er vielleicht sogar die konventionelle Therapie mit der Akupunktur ersetzen? Letzteres ist ein Zeichen dafür, dass das Angebot nicht seriös ist und dass Sie sich besser weiter umschauen.
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Kosten
Ein halbstündiger Termin kostet üblicherweise zwischen 30 und 90 Euro. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Akupunktur bei Krebserkrankungen bisher nicht standardmäßig. Wenden Sie sich bei Bedarf an eine Vertreterin oder einen Vertreter Ihrer Kasse an und besprechen Sie die Möglichkeiten einer Kostenübernahme durch eine private oder gesetzliche Krankenversicherung.
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Fragen
Wichtig ist, dass Sie im Erstgespräch mit ihrem Arzt/Akupunkteur zentrale Fragen klären, z.B.:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
An welchen Körperstellen werde ich akupunktiert?
Wie lange bleiben die Nadeln in der Haut?
Kann ich nach der Behandlung ganz normal mit dem Auto oder dem Fahrrad nach Hause fahren?
Ich stelle mir die Akupunktur schmerzhaft vor. Welche Rückmeldungen bekommen Sie von anderen Patienten und was passiert, wenn sich meine Befürchtung bewahrheitet?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Video
Anhand eines Patientenbeispiels veranschaulicht Dr. med. Voiß der Kliniken Essen-Mitte wie Akupunktur als komplementärmedizinische Behandlungsmethode bei krebsbedingter Fatigue angewandt werden kann, und wie deren Wirksamkeit zu bewerten ist.
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Weiterführende Informationen
Die Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V. (AGTCM) ist eine berufsübergreifende Interessensgemeinschaft und setzt sich seit 1954 für Qualität in Lehre und Anwendung der Chinesischen Medizin, für die Bewahrung traditioneller Werte sowie die Vermittlung und Weiterentwicklung der Chinesischen Medizin in ihrer Vielfalt ein.
>> Link zur WebseiteDie Deutsche Akademie für Akupunktur e.V. (DAA) wurde 1973 gegründet und ist ein Ausbildungs- und Forschungszentrum der Traditionellen Chinesischen Akupunktur sowie auch moderner Akupunkturverfahren.
>> Link zur Webseite
Sie bietet auch gezielt Informationen für Patientinnen und Patienten.
>> Link zur PatienteninformationDie Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. (DÄGfA) sitzt in München und setzt sich seit 1951 für Akupunktur ein. Sie ist engagiert in Ausbildung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit und informiert u.a. auch über „Chronische Müdigkeit. Neue Energie tanken mit Akupunktur".
>> Link zur WebseiteDie Deutsche Gesellschaft für Akupunktur und Neuraltherapie e. V. (DGfAN) wurde 1971 gegründet und ist eine Fachgesellschaft für Akupunktur, Neuraltherapie und Manuelle Medizin. Sie hat einen ganzheitlichen Ansatz und bietet Aus-, Fort- und Weiterbildungen an.
>> Link zur WebseiteDie Societas Medicinae Sinensis – Internationale Gesellschaft für Chinesische Medizin e. V. (SMS) wurde 1978 in München gegründet. Der gemeinnützige Verein bietet u. a. Ausbildungen in Akupunktur sowie Informationen zu Traditioneller Chinesischer Medizin und den ergänzenden Bereichen Tuina, Qigong und Ernährungslehre.
>> Link zur WebseiteDer Informationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat Informationen zu Akupunktur bei Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie veröffentlicht.
>> Link zur InformationVerschiedene Krankenkassen haben unter dem Namen "gerac" (German acupuncture trials) Studien zur Wirksamkeit von Akupunktur initiiert.
>> Link zur WebseiteDie Arbeitsgemeinschaft PRIO (Prävention und Integrative Onkologie) der Deutschen Krebsgesellschaft, stellt auf ihrer Website Informationen zu Akupunktur zum Download bereit.
>> Link zum DownloadDie Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. und das Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln (IWENV) informiert über komplementäre Behandlungsverfahren, wie beispielsweise Akupunktur.
>> Link zur Information
Baldrian kann helfen, die Beschwerden einer Fatigue zu mindern. Hierfür gibt es einen Anhaltspunkt aus einer klinischen Studie. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) erwähnt Baldrian in diesem Zusammenhang nicht.
In der traditionellen Medizin wird der „echte“ Baldrian (Valeriana officinalis) zur Behandlung u.a. von Unruhezuständen, Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen eingesetzt. Es wird vermutet, dass die beruhigende Wirkung von Baldrian durch das gesamte Stoffgemisch verursacht wird. Der genaue Wirkmechanismus ist jedoch nicht bekannt. Zubereitungen aus der Wurzel von Baldrian gelten als sicher, da kaum unerwünschte Wirkungen bekannt sind.
Präparate mit Baldrian sind in Apotheken und Drogerien erhältlich, die Kosten sind gering. Vor Beginn der Einnahme sollte Rücksprache mit dem Behandlungsteam gehalten werden.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Baldrian
Die Wirksamkeit von L-Carnitin zur Behandlung eines krebsbedingten Erschöpfungssyndroms (Fatigue) ist in klinischen Studien untersucht worden. Die Ergebnisse geben einen Hinweis, dass L-Carnitin eine mittelschwere bis schwere Fatigue nicht mindern kann. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) gibt keine Empfehlung für oder gegen den Einsatz von L-Carnitin bei Fatigue.
L-Carnitin ist ein nicht essentieller Nährstoff. Es wird sowohl im menschlichen Körper gebildet als auch über die Nahrung aufgenommen. L-Carnitin spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel und bei Entzündungsprozessen.
In seltenen Fällen können bei der Einnahme von größeren Mengen L-Carnitin unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit, Schlaflosigkeit, Erbrechen oder leichte Magen-Darm-Verstimmungen auftreten. Zudem werden mögliche Wechselwirkungen mit Schilddrüsenmedikamenten beschrieben. Vor Beginn der Einnahme von L-Carnitin sollte Rücksprache mit dem Behandlungsteam gehalten werden.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Carnitin
Weitere Informationen
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Hochwertiges Präparat finden
In der EU ist es erlaubt, L-Carnitin (sowie ALC und PLC) Lebensmitteln zuzugeben, die zur besonderen Ernährung (z. B. Sportlernahrung) oder als Nahrungsergänzungsmittel geeignet sind.
Wenn Sie L-Carnitin anwenden, sollten Sie ein Produkt mit möglichst reinem und hochwertigem L-Carnitin auswählen. Bei der Suche nach einem hochwertigen Präparat sollten Sie Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihren behandelnden Arzt um Rat fragen, gegebenenfalls auch eine Apothekerin bzw. einen Apotheker.
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Kosten
Die Kosten für eine L-Carnitin-Nahrungsergänzung von guter Qualität belaufen sich auf etwa 0,30 € je 1000 mg. Es gibt jedoch keine allgemein gültigen Empfehlungen zur Dosierung und zur Dauer der Behandlung, weil es sich bei L-Carnitin um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt. Daher ist es nicht möglich, die Gesamtkosten anzugeben. Die Dosierung sollten Sie immer mit Ihrer behandelden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt absprechen.
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Fragen
Fragen, die Sie Ihrem Arzt oder Apotheker zur Einnahme von L-Carnitin stellen können:
Kann mir die zusätzliche Einnahme von L-Carnitin-Präparaten schaden?
Liegen bei mir Kontraindikationen vor, die eine zusätzliche Einnahme von L-Carnitin nicht empfehlenswert machen?
Sind positive Effekte durch die zusätzliche Einnahme von L-Carnitin bei mir wahrscheinlich?
Können Sie bestimmte Präparate empfehlen? Warum?
Muss ich bei der zusätzlichen Einnahme von L-Carnitin etwas in Bezug auf die Medikamente und Therapien, die ich sonst noch anwende, beachten?
Wie ist das Präparat einzunehmen? Was ist dabei zu beachten?
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Video
L-Carnitin ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das vor allem gegen Müdigkeit und Erschöpfung (vgl. Symptome der Fatigue) helfen soll. L-Carnitin wurde über lange Zeit eine Verringerung von Nervenschädigungen zugeschrieben, die durch Chemotherapie verursacht werden können.
Die aktuelle Studienlage zeigt allerdings, dass die Zugabe von hochdosiertem L-Carnitin die Nebenwirkungen einer Chemotherapie erst verstärken kann anstatt sie zu verringern.
Diese Ergebnisse zeigen, dass auch vermeintlich ungefährliche Ergänzungsstoffe unerwünschte Effekte erzielen können.
Um diese Effekte festzustellen und zu untersuchen, welche weiteren Wirkungen L-Carnitin und andere Therapieoptionen haben, ist weiterhin gute klinische Forschung in der Krebstherapie notwendig.Dr. med. Horneber (Onkologe und Hämatologe, sowie Sprecher des Kompetenznetzes KOKON) verweist auf die unterschiedlichen, teilweise negativen Auswirkungen der Einnahme von L-Carnitin während einer Chemotherapie. (02:59 Min.)
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Coenzym Q10 wurde in klinischen Studien in Bezug auf die Fatigue untersucht. Aufgrund widersprüchlicher Ergebnisse kann derzeit keine Aussage darüber getroffen werden, ob es helfen kann, eine Fatigue bei Krebspatientinnen und -patienten zu mindern. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) erwähnt Coenzym Q10 in diesem Zusammenhang nicht.
Coenzym Q10 kommt in vielen Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Gemüse oder Nüssen vor. Es wird auch in kleinen Mengen im Körper gebildet und spielt eine wichtige Rolle im körpereigenen Energiehaushalt. Zudem werden ihm positive Wirkungen auf das Immunsystem zugeschrieben.
Coenzym Q10 ist als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Tabletten erhältlich. Coenzym Q10 gilt als sicher. Bei der Einnahme größerer Mengen können vorrübergehend leichte unerwünschte Wirkungen (z.B. Kopfschmerzen, Sodbrennen, Kopfschmerzen) auftreten.
Patientinnen und Patienten können Präparate aus Coenzym Q10 in Apotheken, Drogerien oder Reformhäusern kaufen. Vor Beginn der Einnahme sollte Rücksprache mit dem Behandlungsteam gehalten werden.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Coenzym Q10
Weitere Informationen
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Hochwertiges Präparat finden
Coenzym Q10 ist ein weit verbreitetes Nahrungsergänzungsmitteln, welches von vielen verschiedenen Herstellern angeboten wird. Zusammensetzung, Preis und empfohlene Dosierung variieren dabei erheblich, und nicht alle Produkte sind von guter Qualität. Wenn Sie Coenzym Q10 anwenden, sollten Sie ein Präparat mit möglichst reinem und hochwertigem Coenzym Q10 auswählen. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass dem Coenzym Q10 keine weiteren Stoffe beigemischt wurden, wie etwa Farb- und Aromastoffe, Vitamine oder Mineralstoffe. Lassen Sie sich im Zweifel bei der Suche nach einem hochwertigen Präparat von Ihrer Ärztin oder Ihrem Apotheker beraten.
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Kosten
Die täglichen Kosten für eine Coenzym Q10-Nahrungsergänzung von guter Qualität können zwischen 0,30 und 1,20 Euro liegen (20 bis 70 Euro für 60 Kapseln). Es gibt jedoch keine allgemein gültigen Empfehlungen zur Dosierung und Dauer der Behandlung. Daher sollten Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt festlegen, in welcher Form eine Behandlung mit Coenzym Q10 für Sie sinnvoll wäre. Dementsprechend hängen die Gesamtkosten für die Therapie von Ihrer individuellen Situation ab.
Krankenkassen übernehmen keine Kosten für die Versorgung mit Nahrungsergänzungsmitteln, als welches Coenzym Q10 angeboten wird. Es gibt jedoch Ausnahmen. Sie sollten sich im Bedarfsfall an eine Vertreterin oder einen Vertreter Ihrer Kasse wenden und die Möglichkeiten einer Kostenübernahme durch eine private oder gesetzliche Krankenversicherung besprechen.
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Fragen
Diese Fragen können Sie Ihrem Arzt oder Apotheker stellen, bevor Sie Coenzym Q10 einnehmen:
Wann kann mir die Einnahme von Coenzym Q10 schaden?
Liegen bei mir Kontraindikationen zur Einnahme von Coenzym Q10 vor?
Sind positive Effekte durch die zusätzliche Einnahme von Coenzym Q10 bei mir wahrscheinlich?
Können Sie bestimmte Präparate empfehlen? Warum?
Muss ich bei der zusätzlichen Einnahme von Coenzym Q10 etwas hinsichtlich meiner weiteren Medikamente und Therapien beachten?
Wie ist Coenzym Q10 einzunehmen? Was ist dabei zu beachten?
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Video
CoenzymQ10 ist ein körpereigner Stoff, der bestimmte Stoffwechselvorgänge bedingt. Neben der körpereigenen Herstellung kann Coenzym Q10 aber auch über die Ernährung (bspw. über Fleisch) oder aber als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
Dem Coenzym werden verschiedene nebenwirkungsmindernde Effekte zugeschrieben, etwa den schnelleren Abbau von Giftstoffen, die durch Chemo- oder Strahlentherapie entstehen. So soll die zusätzliche Einnahme des Stoffes einen schützenden Effekt auf das Herzgewebe haben, das von der Chemotherapie angegriffen werden kann.
Allerdings sind diese Effekte zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissenschaftlich nachzuweisen. Insbesondere gilt dieser fehlende Nachweis für die Anwendung von Coenzym Q10 bei krebsbedingter Fatigue. Hierzu gibt es in der aktuellen Studienlage bislang keine verlässlichen Aussagen.Als Nahrungsergänzungsmittel kann Coenzym Q10 eingenommen werden, um die primäre Krebstherapie zu unterstützen, allerdings nur, wenn nachweislich keine Abschwächung der Krebstherapie vorliegt und ein Schaden durch die zusätzliche Einnahme ausgeschlossen ist.
Dr. med. Horneber (Onkologe und Hämatologe, sowie Sprecher des Kompetenznetzes KOKON) erklärt die Wirkweise des Coenzyms Q10, und wie sich diese möglicherweise positiv auf die Nebenwirkungen einer Chemotherapie auswirken kann. (03:53 Min.)
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Weiterführende Informationen
Das Deutsche Grüne Kreuz e. V. (DGK), gegründet 1948, ist eine Vereinigung von Gesundheitsexperten und zur Förderung der gesundheitlichen Vorsorge und Kommunikation in Deutschland. Auf ihrer Internetseite werden weitere Informationen und potentielle Wirkungen des Coenzyms Q10 beschrieben.
>> Link zur Webseite
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht regelmäßig Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln, u. a. für Coenzym Q10.
>> Link zur Webseite
Die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. und das Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln (IWENV) informiert über komplementäre Behandlungsverfahren, wie beispielsweise Coenzym Q10.
>> Link zur Webseite
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dient als Institution des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft dem Verbraucherschutz. Auf den Internetseiten des BfR findet sich auch eine Beurteilung des Conzym Q10.
>> Link zur Webseite
Präparate aus der getrockneten Wurzel des amerikanischen Ginsengs und der hitzebehandelten Wurzel des asiatischen Ginsengs können helfen, die Beschwerden einer Fatigue zu mindern. Hierzu gibt es Hinweise aus klinischen Studien. Daher kann nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) Ginseng zur Behandlung einer Fatigue eingesetzt werden. Bei der Anwendung von Präparaten aus der getrockneten Wurzel des asiatischen Ginseng bei Fatigue konnte hingegen keine Wirksamkeit nachgewiesen werden.
Bei einer Fatigue fühlen sich Betroffene oft müde, erschöpft und kraftlos. Präparate aus Ginseng werden in Europa und Asien traditionell zur Kräftigung und Belebung bei Erschöpfung und zur Steigerung der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit angewandt.
Eine übliche Tagesdosis liegt bei 1-2 g der getrockneten Wurzel mit mindestens 1,5 % Wirkstoffgehalt (Ginsenoside). Ginseng soll ein- bis zweimal täglich mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Ein Effekt der Behandlung zeigt sich erst nach etwa vier Wochen. Wenn Ginseng über einen längeren Zeitraum eingenommen wird, lässt die Wirkung aber wieder nach.
Deshalb sollte die Anwendung nach drei Monaten eine Zeit lang unterbrochen werden. Die Einnahme von Ginseng gilt als sicher. Vorübergehende unerwünschte Wirkungen wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen treten nur sehr selten auf. Das Risiko für Arzneimittelwechselwirkungen ist als gering einzustufen.
Patientinnen und Patienten können Präparate aus Ginseng rezeptfrei in Apotheken, Drogerien oder Reformhäusern kaufen. Vor Beginn der Einnahme sollte Rücksprache mit dem Behandlungsteam gehalten werden.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Ginseng.
Weitere Informationen
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Hochwertiges Präparat finden
Fast überall können Produkte erworben werden, die Ginseng enthalten: in Apotheken, Drogeriemärkten, Reformhäusern und im Internet. Nur Ginseng-Präparate in Medikamentenqualität enthalten jedoch die nach derzeitiger Sicht erforderliche Konzentration von Inhaltsstoffen. Welche dies sind, können Sie z. B. bei Ihrem behandelnden Arzt oder Apotheker erfragen.
Ginseng-Präparate variieren hinsichtlich der Zusammensetzung, der Konservierungsstoffe und der Bindemittel. Wenn Sie selbst ein Präparat kaufen, sollten Sie daher darauf achten, dass dem Ginseng keine weiteren Stoffe beigemischt wurden. Hochwertiger Ginseng ist frei von Aroma- oder Farbstoffen, Vitaminen oder Mineralstoffen.
Bei medizinischen Produkten sollte es sich um ein Panax-Ginseng-Präparat handeln. Dazu kann Ihnen Ihr Hausarzt, Onkologe oder Apotheker nähere Informationen geben, ebenso wie zu der in Ihrem Fall optimalen Dosis.
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Kosten
Die täglichen Kosten für lizensierte Ginseng-Präparate betragen in Deutschland ca. 1 bis 3 Euro.
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Fragen
Diese Fragen können Sie Ihrem Arzt oder Apotheker stellen, bevor Sie ein Ginseng-Präparat einnehmen:
Welchen Nutzen kann ich durch die Einnahme von Ginseng-Präparaten erwarten?
Wann kann mir die Einnahme von Ginseng-Präparaten schaden?
Liegen bei mir Kontraindikationen zur Einnahme von Ginseng vor?
Sind positive Effekte durch die zusätzliche Einnahme von Ginseng bei mir wahrscheinlich?
Können Sie bestimmte Präparate empfehlen? Warum?
Muss ich bei der zusätzlichen Einnahme von Ginseng etwas hinsichtlich meiner weiteren Medikamente und Therapien beachten?
Wie ist das Präparat einzunehmen? Was ist dabei zu beachten?
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Video
Extrakte, die aus der alten asiatischen Arzneipflanze Ginseng gewonnen werden, können helfen, starke Erschöpfungszeichen zu verringern. Patienten, die Ginseng einnehmen, berichten über erhöhte Wachheit, Teilnahmefähigkeit und verbesserte Konzentrationsfähigkeit.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen asiatischem (Panax ginseng) und amerikanischem Ginseng (Panax quinquefolius). Beide Formen zeigen ähnliche, allerdings nicht identische, Wirkungen. Weiterhin ist der asiatische Ginseng aktuell noch nicht so gut untersucht, wie der amerikanische. Befunde zum amerikanischen Ginseng können daher nicht ohne weiteres auf die asiatische Form übertragen werden.In Deutschland liegen Ginsengprodukte (der asiatischen Variante) in Medikamentenqualität, d.h. hohen pharmazeutischen Standards entsprechend, vor. Diese Ginsengprodukte sind als wirksame Pflanzenextrakte anzusehen, was bedeutet, dass auch Nebenwirkungen bzw. potentielle Wechselwirkungen möglich sind. Eine (Begleit-)Therapie mit Ginseng sollte daher immer in ärztlicher Hand liegen.
Dr. med. Horneber (Onkologe und Hämatologe, sowie Sprecher des Kompetenznetzes KOKON) erläutert die Wirksamkeit von Ginsengextrakt bei Fatigue. (05:53 Min.)
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Weiterführende Informationen
Das Institut für Tumor-Fatigue-Forschung in Emskirchen bei Nürnberg arbeitet eng mit der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V. zusammen und kooperiert mit KOKON. Das private Institut wird von Dr. phil. Irene Fischer geleitet. Ziel des Instituts ist es, Tumorpatienten und -patientinnen über Tumor-assoziierte Fatigue zu informieren, sodass sie mit Ärztinnen oder Ärzten gut über diese Thematik sprechen können. Auf der Website finden Sie eine kurze wissenschaftlich basierte Zusammenfassung zur Anwendung von Ginseng bei Fatigue mit Angabe weiterführender Literatur.
>> Link zur Webseite
WebMD ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das Gesundheitsinformationen im Internet anbietet. Es finanziert sich durch Anzeigen und Zuwendungen. Ein Artikel aus dem Jahr 2012 informiert über neue Ergebnisse zur Wirksamkeit von Ginseng bei Fatigue, mit Angabe von wissenschaftlichen Quellen (auf Englisch).
>> Link zur Webseite
Die Arbeitsgemeinschaft PRIO (Prävention und Integrative Onkologie) der Deutschen Krebsgesellschaft, stellt auf ihrer Website Informationen zum Ginseng und seinen potentiellen Wirkungen zum Download bereit.
>> Link zu den Informationen (PDF)
Hypnotherapie kann helfen, die Beschwerden einer Fatigue bei Brustkrebspatientinnen nach einer Strahlentherapie zu mindern. Hierzu gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien. Es ist aber noch unklar, ob die Ergebnisse auch auf andere Krebsarten und Behandlungsformen (z.B. Chemotherapie) übertragen werden können. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) erwähnt Hypnotherapie in diesem Zusammenhang nicht. Die Leitlinie zur Psychoonkologie (2014) fasst die Hypnotherapie unter „Entspannungsverfahren und Imaginative Verfahren“ zusammen und empfiehlt, diese Menschen mit Krebserkrankungen unabhängig vom Belastungszustand anzubieten.
Die Hypnotherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren. Zentrales Element ist die Hypnose, für die Patientinnen und Patienten in einen tranceartigen Bewusstseinszustand gebracht werden. In diesem Status können unbewusste Denk- und Verhaltensmuster verändert und neu erlernt werden.
Dadurch kann z.B. die Wahrnehmung belastender Symptome wie Fatigue verändert und der Umgang damit erleichtert werden. Die Hypnotherapie arbeitet auch mit Entspannungstechniken und Phantasiereisen. Wenn speziell geschulte Therapeutinnen und Therapeuten sie durchführen, gilt die Hypnotherapie als sicheres Verfahren.
Patientinnen und Patienten können nach erfahrenen Hypnotherapeutinnen oder -therapeuten mit einer entsprechenden Zusatzausbildung suchen. In Deutschland ist die Hypnotherapie eine von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannte Leistung. Daher kann es ein Qualitätskriterium sein, ob eine Therapeutin oder ein Therapeut die Behandlungskosten mit der Krankenkasse abrechnen kann.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Hypnotherapie.
Musiktherapie kann helfen, die Beschwerden einer Fatigue zu lindern. Hierfür gibt es Hinweise aus klinischen Studien. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) und die Leitlinie zur Psychoonkologie (2014) nennen die Musiktherapie unter „Kunsttherapie“ bzw. „künstlerische Therapien“. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) gibt aufgrund der geringen Anzahl klinischer Studien keine Empfehlung für oder gegen Kunsttherapien. Die Leitlinie zur Psychoonkologie (2014) empfiehlt, Krebspatientinnen und -patienten künstlerische Therapien anzubieten.
Die Musiktherapie ist ein anerkanntes Therapieverfahren, das unterschiedliche Elemente wie das Spielen von Instrumenten, Singen, Komponieren und weitere Aspekte des Musizierens beinhaltet. Sie wird an die individuellen Bedürfnisse und musikalischen Vorlieben der behandelten Personen angepasst.
Das gemeinsame Musizieren aktiviert Körper und den Geist und wirkt so einer Fatigue entgegen. Zudem hat die Musiktherapie eine ausgleichende Wirkung. Eine Behandlungseinheit dauert zwischen 30 bis 45 Minuten. Die Kosten hängen davon ab, in welchem Rahmen die Therapie erfolgt. In einigen Versorgungseinrichtungen werden Musiktherapie-Sitzungen nicht zusätzlich berechnet.
Patientinnen und Patienten können Anbieter über die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft finden oder sich bei ihrem Behandlungsteam erkundigen.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Musiktherapie.
Progressive Muskelrelaxation (PMR) kann helfen, die Beschwerden einer Fatigue zu mindern. Dafür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) erwähnt das Verfahren nicht.
PMR ist ein Verfahren, bei dem nacheinander verschiedene Muskelgruppen angespannt und wieder entspannt werden. Es hat eine ausgleichende Wirkung und wird daher zur Behandlung von Fatigue eingesetzt. PMR kann von Angehörigen der Gesundheits-, Heil- und Pflegeberufe durchgeführt werden.
Eine Sitzung im Rahmen eines Kurses dauert üblicherweise 60 Minuten und ist relativ kostengünstig. PMR gilt als sicheres Verfahren. Wenn eine psychiatrische Vorerkrankung besteht, sollte PMR nicht angewandt werden.
PMR kann in Gruppen- oder Einzelkursen erlernt und dann auch selbständig durchgeführt werden. Patientinnen und Patienten können Angebote beim Behandlungsteam erfragen. Ein selbständiges Erlernen des Verfahrens mit Hilfe von Büchern, CDs oder online-Tutorials ist auch möglich.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Progressive Muskelrelaxation.
Weitere Informationen
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Seriöse Anbieter finden
Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten eines Kurses zum Erlernen der Progressiven Muskelrelaxation anteilig oder komplett. Sie können daher direkt bei Ihrer Krankenkasse erfragen, ob diese die Lizenz eines bestimmten Anbieters anerkennt oder ob sie gerade selbst Kurse zur Progressiven Muskelrelaxation anbietet.
Diese Fragen können Sie stellen, um herauszufinden, ob ein Anbieter von Progressiver Muskelrelaxation seriös ist:Welche Ausbildung haben Sie absolviert? Wie viele Unterrichtsstunden umfasste Ihre Ausbildung? (Eine Ausbildung zum Anleiter der Progressiven Muskelrelaxation umfasst etwa 30 bis 60 Unterrichtseinheiten.)
Haben Sie Erfahrungen mit Progressiver Muskelrelaxation bei Krebspatienten? (Anleiter, die bereits Erfahrungen mit Krebspatienten gesammelt haben, können voraussichtlich besser auf Ihre Bedürfnisse eingehen.)
Wird Ihr Zertifikat von meiner Krankenkassen anerkannt? (Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft dazu geben, ob sie das Zertifikat des Kurs-Anbieters akzeptiert.)
Wo bzw. in welchem Umfeld wird das Training stattfinden? (Der Übungsraum sollte gut temperiert sein. Es sollte genügend Platz für jeden Kursteilnehmer vorhanden sein. Außerdem können Sie klären, ob eigene Materialien, wie Decken o.ä., mitgebracht werden sollten.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? (Ein Abbruch sollte jeder Zeit möglich sein.)
Wieviel kostet ein Kurs und werden die Kosten von meiner Krankenkasse übernommen? (Die Kosten pro Sitzung liegen üblicherweise etwa bei 10 bis 30 €. Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft darüber geben, welchen Betrag sie für das Training erstattet.)
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Kosten
In der Regel werden Kurse von acht bis zehn aufeinander folgenden Sitzungen angeboten, um die Progressive Muskelrelaxation zu erlernen. Die Kosten für eine Sitzung variieren allerdings stark (zwischen 10 bis 30 € pro Sitzung) und hängen unter anderem vom Anbieter und von der Art der Durchführung ab. Daher sollten Sie sich vor Kursbeginn bei Ihrer Krankenkasse erkundigen, welche Kosten übernommen werden und welche örtlichen Anbieter von der Krankenkasse anerkannt werden.
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Fragen
Diese Fragen können Sie dem Anleiter vor der ersten Sitzung stellen:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
Benötige ich spezielle Hilfsmittel, wie Decken o.ä., für die Übungen?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Krebspatienten sind durch ihre Erkrankung, aber auch durch die Belastungen und Folgen der Therapien, häufig sehr angespannt und fühlen sich unter Druck. Viele Betroffene haben entsprechend den Wunsch, diese Spannungen zu lösen.
Als einfaches und schnell zu erlernendes Entspannungsverfahren bietet die Progressive Muskelrelaxation (nach Jacobson). In einer schrittweisen Anleitung werden an der eigenen Muskulatur An- und Entspannungszustände bewusst wahrgenommen. Wenn das Verfahren erlernt wurde, kann es sehr gut selbstständig praktiziert werden und in Situationen der Anspannung gezielt helfen, Entspannung zu fördern.
Es gibt verschiedene Studien zu diesem Thema, aber bisher nur wenig spezifische Untersuchungen mit Krebspatientinnen und -patienten. Man kann allerdings davon ausgehen, dass die meisten Resultate auf die Situation vieler Krebspatientinnen und -patienten übertragbar sind.
Dr. med. Horneber (Onkologe und Hämatologe, sowie Sprecher des Kompetenznetzes KOKON) nimmt Bezug auf progressive Muskelentspannung als begleitende Behandlungsmethode für KrebspatientInnen. (04:08 Min.)
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Rosenwurz kann helfen, Erschöpfungssymptome zu mindern. Hierfür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien. Aber es ist unklar, ob die Ergebnisse auch auf das krebsbedingte Erschöpfungssyndrom (Fatigue) übertragbar sind. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) erwähnt Rosenwurz in diesem Zusammenhang nicht.
Rosenwurz ist eine Pflanze, die in Europa und Asien in arktischen Regionen vorkommt. Aus dem Wurzelstock der Pflanze werden Zubereitungen hergestellt, die in Form von Kapseln oder Filmtabletten angeboten werden. Die typische Tagesdosis liegt bei 144-400 mg Trockenextrakt. Als vorübergehende unerwünschte Wirkungen sind leichte Benommenheit und Mundtrockenheit beschrieben. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und Kontraindikationen werden nicht beschrieben.
Präparate aus Rosenwurz können als Nahrungsergänzungsmittel in Apotheken und Drogerien gekauft werden. Vor Beginn der Einnahme sollte Rücksprache mit dem Behandlungsteam gehalten werden.
Es gibt Anhaltspunkte, dass Taigawurzel helfen kann, die Beschwerden einer Fatigue zu mindern. Allerdings ist unklar, ob die Ergebnisse auch auf die krebsbedingte Fatigue übertragbar sind, denn bislang wurden dazu keine Ergebnisse aus klinischen Studien veröffentlicht. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) erwähnt Taigawurzel zur Behandlung krebsbedingter Fatigue nicht.
Taigawurzel (auch „sibirischer Ginseng“ genannt) gehört zur Familie der Araliengewächse und ist im östlichen Russland, China, Korea und Japan beheimatet. Die getrocknete Wurzel wird als Arzneidroge verwendet. Im traditionellen Gebrauch wird sie gegen Müdigkeit und körperliche Schwäche eingesetzt. Als unerwünschte Wirkungen werden Schlaflosigkeit, erhöhte Herzfrequenz, Reizbarkeit und Kopfschmerzen beschrieben.
Tai Chi kann, wenn es in Kombination mit Qigong angewandt wird, die Symptome einer Fatigue mindern. Hierfür gibt es Hinweise aus klinischen Studien. Daher sollte nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) Tai Chi zur Behandlung von Symptomen einer Fatigue bei Krebspatientinnen und -patienten eingesetzt werden.
Tai Chi ist eine Bewegungskunst, die Atemtechniken mit der Abfolge von langsamen, fließenden Bewegungen verbindet. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) soll Tai Chi den Fluss der Lebensenergie regulieren, zur Entspannung beitragen und den Geist ruhig und konzentriert halten. Die Beweglichkeit, die Ausdauer, das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem werden durch die körperlichen Übungen gestärkt, wodurch den Beschwerden einer Fatigue entgegengewirkt werden kann.
Tai Chi gilt als sicher. Es werden keine unerwünschten Wirkungen beschrieben. Allerdings sollten Patientinnen und Patienten, bei denen eine Herzerkrankung, Osteoporose oder eine Erkrankung des Bewegungsapparats besteht, vor Beginn des Trainings Rücksprache mit den Behandlungsteam halten. Um die Grundtechniken richtig zu lernen, sollte man in einer Gruppe beginnen, die durch einen Meister oder Lehrer angeleitet wird.
Ein Tai Chi-Kurs dauert etwa 10-12 Wochen. Eine Unterrichtseinheit nimmt ca. 60 Minuten in Anspruch. Wenn das Verfahren einmal gelernt ist, kann es zu Hause als Teil der täglichen Praxis selbst ausgeführt werden.
Patientinnen und Patienten können entsprechende Angebote beim Behandlungsteam erfragen.
Weitere Informationen finden Sie hier: Tai Chi
Weitere Informationen
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Seriöse Anbieter finden
Der Begriff „Taiji Quan-Lehrer/Lehrerin" ist nicht geschützt und sagt nichts über die Qualifikation der Lehrenden aus. Viele Taiji Quan-Lehrende haben sich im Rahmen einer besonderen Ausbildung qualifiziert. In der Leitlinie „Prävention" des Krankenkassen-Spitzenverbandes sind Kriterien festgelegt, unter denen Taiji Quan-Lehrende von Krankenkassen anerkannt werden können. Bei einer Anerkennung können die Kosten für einen Kurs teilweise oder komplett erstattet werden. Verschiedene Krankenkassen handhaben dies unterschiedlich. Am besten informieren Sie sich vorab bei Ihrer Kasse, ob und in welchem Umfang die Kosten für einen Taiji Quan-Kurs übernommen werden. Eventuell können Sie dort auch Informationen über anerkannte Angebote erhalten. Viele durchaus empfehlenswerte Schulen mit guten Angeboten sind allerdings nicht von den Krankenkassen anerkannt.
Diese Fragen können Sie stellen, um herauszufinden, ob ein Taiji Quan-Anbieter seriös ist:
Haben Sie Erfahrungen mit Taiji Quan bei Menschen mit Krebs? (Je umfangreicher die Erfahrung, desto eher kann der/die Anleiter/in auf Ihre Situation eingehen.)
Wie lange sind Sie schon als Taiji-Lehrer/in tätig? (Je länger eine Person Kurse anleitet, desto größer ist ihr Erfahrungsschatz. Aber auch das Interesse an aktueller Forschung bezüglich des Übungsgegenstands ist ein Indiz für eine/n gute/n Lehrer/in.)
Welche Ausbildung haben Sie absolviert? (Die Lehrerin/der Lehrer sollte die Qualifizierung bei einem vertrauenswürdigen Institut oder einer vertrauenswürdigen Person erlangt haben.)
Wo bzw. in welchem Umfeld wird das Training stattfinden? (Das Training sollte in einer für Sie angenehmen Umgebung stattfinden. Sie sollten sich wohl fühlen und genügend Platz für die Bewegungen haben.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? (Eine Unterbrechung sollte zu jeder Zeit möglich sein.)
Wieviel kostet ein Kurs? (Die Kosten für eine Unterrichtseinheit sollten zwischen 8 und 15 € liegen).
Werden Ihre Kurse von den Krankenkassen anerkannt? (Im Zweifel kann Ihre Krankenkasse Ihnen sagen, ob die Kurse anerkannt sind und die Teilnahme bezuschusst wird.)
Ist es möglich, zur Probe an zwei bis drei kostenfreien Unterrichtseinheiten teilzunehmen? (Gute Lehrerinnen und Lehrer haben in der Regel Zutrauen zu ihren Fähigkeiten und bieten kostenfreie Probestunden an.)
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Kosten
Die Kosten für Taiji Quan variieren stark und hängen vom jeweiligen Angebot ab. Für eine Übungseinheit sollten Sie zwischen 8 und 15 € einplanen. Meistens werden Kurse mit acht bis zehn Übungseinheiten angeboten. Danach können Sie selbstständig üben und bei Bedarf weitere Kurse absolvieren. Häufig beteiligen sich die Krankenkassen an den Kosten für einen Taiji Quan-Kurs. Auskunft zur Kostenübernahme erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse oder ggf. auch bei Anbietern von Kursen.
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Fragen
Diese Fragen können Sie dem Anbieter vor der ersten Sitzung stellen:
Wie lange dauert eine Unterrichtseinheit?
Wie viele Unterrichtseinheiten schlagen Sie mir vor?
Was muss ich vor der ersten Unterrichtseinheit beachten?
Benötige ich Hilfsmittel oder muss ich etwas zur ersten Unterrichtseinheit mitbringen?
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Taiji Quan ist mit dem QiGong vergleichbar, beide Formen sind im Ursprung auf die alten chinesischen Kampfkünste zurückzuführen. Taiji Quan ist allerdings eher eine Bewegungsform des täglichen Lebens und durch größere, weitere Bewegungen gekennzeichnet. Die Übungen brauchen entsprechend ausreichend Platz, weshalb in China häufig am Strand oder im Park geübt wird.
Die Durchführung von Taiji Quan hat die Stabilisierung der Mitte beziehungsweise des Körpers zum Ziel. Durch regelmäßiges Üben soll man befähigt werden, körperlich wie auch geistige Einflüsse nicht zu sehr auf die eigene „Mitte" wirken lassen und diesen Einflüssen gegenüber widerstandsfähiger zu werden.
Taiji Quan wird üblicherweise in einem Kurs erlernt, sollte aber im Idealfall täglich durchgeführt werden. Wenn man sich nicht mehr auf die Bewegung konzentrieren muss, biete Taiji Quan die Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen und somit Probleme besser bewältigen zu können.
Dr. med. Lampe von der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock informiert über die Bewegungsform des Taiji Quan. (04:01 Min.)
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Yoga kann helfen, die Beschwerden einer Fatigue zu mindern. Hierfür gibt es Hinweise aus klinischen Studien. Daher sollte nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) Yoga zur Behandlung von Fatigue bei Krebspatientinnen und -patienten eingesetzt werden.
Betroffene fühlen sich bei einer Fatigue häufig müde und erschöpft. Durch die physischen Yogaübungen kann die körperliche Aktivität unterstützt und gestärkt werden. Zudem wird den Meditations- und Atemübungen beruhigende Wirkung auf den Geist zugeschrieben.
Yoga ist mit etwas Geduld gut erlernbar und kann in den Alltag integriert werden. Das Verfahren gilt als relativ sicher. Aber es ist wichtig, die Techniken richtig zu erlernen und sich nicht zu überschätzen. Bei falscher Ausführung können Muskeln und Gelenke überlastet und Nerven geschädigt werden.
Nach einer Operation sollte die betroffene Körperregion geschont werden. Daher sollte vor Beginn der Ausübung von Yoga Rücksprache mit dem Behandlungsteam gehalten werden.
Yoga kann sowohl in Onlinekursen oder mit Hilfe von Büchern als auch vor Ort in Yogastudios, Volkshochschulen, Fitnessstudios oder bei anderen Anbietern erlernt werden. Die Krankenkassen übernehmen teilweise die Kosten.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Yoga
Weitere Informationen
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Seriöse Anbieter finden
Grundsätzlich ist die Bezeichnung „Yoga-Lehrer" bzw. „Yoga-Lehrerin" kein geschützter Begriff, sodass prinzipiell jeder und jede diesen Titel verwenden kann. Sie sollten daher darauf achten, dass ein Anbieter von Yoga-Kursen seriös ist und eine entsprechende Aus- oder Weiterbildung besucht hat. Es kann hilfreich sein, sich bei Freunden oder Bekannten über deren Erfahrungen mit Anbietern zu informieren und sich evtl. eine Empfehlung geben zu lassen. Sie können bei Anbietern fragen, ob eine kostenlose Probestunde möglich ist oder ob Sie bei einer Trainingseinheit zuschauen können. Auch Faktoren wie Erreichbarkeit der Trainingsräume oder Kurszeiten können eine Rolle bei der Auswahl spielen. Letztendlich ist Ihr subjektives Gefühl beim Gespräch mit der Yoga-Lehrerin oder dem Yoga-Lehrer ausschlaggebend, denn Sie sollten sich gut beraten und wohl fühlen.
Wenn ein Anbieter bestimmte Kriterien erfüllt, können die von ihm angebotenen Kurse von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden. Dafür sollte der Anbieter eine zertifizierte Ausbildung (bei einem durch die Krankenkasse anerkannten Fortbildungsinstitut) zum Yoga-Lehrer durchlaufen haben und darüber hinaus eine entsprechende berufliche Qualifikation (z. B. als Pädagoge oder Physiotherapeut) nachweisen können. Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft darüber geben, ob ein bestimmter Kurs diese Kriterien erfüllt.
Diese Fragen können Sie stellen, um zu erfahren, ob ein Yoga-Anbieter seriös ist:
Wie lange sind Sie schon als Yoga-Lehrer tätig? (Erfahrung mit verschiedenen Teilnehmern ist wichtig, aber auch aktuelle Erkenntnisse sollten in das Yoga-Training einfließen.)
Bilden Sie sich regelmäßig fort? (Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse, die der Yoga-Lehrer dann in seine Kurse einfließen lassen kann.)
Haben Sie Erfahrung mit Yoga bei Krebspatienten? (Ein erfahrener Anleiter, der die speziellen Bedürfnisse von Krebspatienten kennt, kann sich auch besser auf Ihre Bedürfnisse einstellen.)
Haben Sie ein Zertifikat und wird dieses von meiner Krankenkasse anerkannt? (Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft über die Anerkennung geben.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? Und was passiert, wenn ich bestimmte Übungen nicht machen kann? (Die eigenen Grenzen sollten, gerade bei Krebspatienten, nicht überschritten werden. Ein Pausieren sollte jederzeit möglich sein.)
Wo werden die Übungen durchgeführt? (Es sollte an einem Ort geübt werden, der für Sie angenehm ist und an dem Sie sich entspannen können.)
Was benötige ich für den Kurs? (Auf jeden Fall benötigen Sie lockere Kleidung, die Ihnen viel Bewegungsspielraum bietet. Die Kursleiterin oder der Kursleiter sollte Sie rechtzeitig informieren, wenn Sie Hilfsmittel mitbringen müssen.)
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Kosten
Die Kosten für eine Yoga-Einheit variieren stark und sind von mehreren Faktoren abhängig (z. B. von Anbieter, Gruppengröße und Institution). Man muss mit etwa 5 bis 15 € pro Sitzung rechnen. Bei vielen Anbietern kann man eine kostenlose Schnupperstunde besuchen.
Wenn ein Anbieter bestimmte Kriterien erfüllt, können die von ihm angebotenen Kurse von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden. Dafür sollte der Anbieter eine zertifizierte Ausbildung (bei einem durch die Krankenkasse anerkannten Fortbildungsinstitut) zum Yoga-Lehrer durchlaufen haben und darüber hinaus eine entsprechende berufliche Qualifikation (z. B. als Pädagoge oder Physiotherapeut) nachweisen können. Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft darüber geben, ob ein bestimmter Kurs diese Kriterien erfüllt. -
Fragen
Diese Fragen können Sie dem Yoga-Anbieter vor der ersten Sitzung stellen:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
Was muss ich vor der ersten Sitzung beachten?
Benötige ich Hilfsmittel oder muss ich etwas zur ersten Sitzung mitbringen?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Im Kontext von Krebserkrankungen wird Yoga häufig als Teil der Bewegungstherapie in die Behandlung integriert. Durch die Anwendung der verschiedenen körperlichen Übungen, aber auch von Atem- und Entspannungstechniken sowie Meditation, kann Yoga helfen eine Harmonisierung zwischen Körper und Geist zu bewirken.
Die Anwendung von Yoga zeigt vor allem in den Bereichen verminderte Lebensqualität und Schlafstörungen helfende Wirkungen, aber auch Übelkeit und Hitzewallungen können teilweise gut durch Yoga-Übungen beeinflusst werden.Häufig ist es schwierig, aus der Fülle der Angebote einen geeigneten Yoga-Anleiter, entsprechend der eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen zu finden. Hier kann es hilfreich sein, sich an die entsprechenden Fachgesellschaften, wie beispielsweise den Bund Deutscher Yoga-Lehrer zu richten und Qualitätskriterien zu erfragen, die ein guter Yoga-Lehrer erfüllen sollte.
Constanze Handmann (Diplom Sportwissenschaftlerin, Yoga-Lehrerin und Mind-Body-Therapeutin) informiert über Yoga als Bestandteil begleitender Krebstherapien. (02:41 Min.)
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Verfahren aus der Behandlungspraxis
Aus langjährigen Behandlungserfahrungen gibt es weitere, mit wenig Aufwand umzusetzende Maßnahmen, die helfen, Fatigue vorzubeugen oder die Beschwerden zu mindern. Patientinnen und Patienten können hier selbst auswählen und probieren, was guttut und hilft.
Unter äußeren Anwendungen versteht man u.a. Einreibung, Massagen, Waschungen und Bäder. Sie werden mit Wärme, Kälte, Pflanzenstoffen oder ätherischen Ölen kombiniert, um die gewünschte Wirkung zu verstärken. Im Weiteren finden Sie mögliche Anwendungen aufgeführt, die sich bei Fatigue bewährt haben.
